Rückblicke 2011

Quinauer Wallfahrt

(Květnov ) im böhmischen Erzgebirge



Foto: Wallfahrtskirche Quinau, Sommer 2008, J.Sch.

An den Sonntagen 3., 10. u. 17. Juli 2011
Beginn jeweils 14.15 Uhr

Wallfahrtsgottesdienste in der Kirche Mariä Heimsuchung
- in deutscher Sprache -


Anfahrten: über Marienberg - Reitzenhain - Natschung (Načetin) - Kallich (Kalek) - Platten (Blatno) nach Quinau (Květnov)

oder über Komotau (Chomutov) - Platten (Blatno) nach Quinau (Květnov).

Anfahrten über Deutscheinsiedel - Deutschneudorf - Deutschkatharinenberg oder Rübenau für Ortskundige.


Die Wallfahrtskirche war an diesen Sonntagen bereits am Vormittag geöffnet.
Es fanden ab 8:00 Uhr verschiedene Gottesdienste statt.
Anfragen an: Pfr. Brünnler, Olbernhau Tel.: 037360-72901




Bericht über das Treffen des Görkauer Freundeskreises 2011

(2. bis 5. Juni 2011 in Freiberg, Brand-Erbisdorf und Görkau/Jirkov bei Komotau/Chomutov)

In diesem Jahr war das Treffen des Görkauer Freundeskreises (GFK) besonders reichhaltig an Erlebnissen und damit auch anstrengend - aber schööön!
Die Unterkunft im Hotel "Alekto" im sächsischen Freiberg empfanden alle recht angenehm. 60 Heimatfreunde zwischen 5 und 88 Jahren waren gekommen, um alte Schulfreunde und Bekannte zu treffen und um wenigstens an einem Tage die alte Heimatstadt Görkau und die umgebende Erzgebirgslandschaft wieder zu sehen. Der Freitag nach dem Himmelfahrtstag begann mit einer Busfahrt zum Grenzübergang Reitzenhain. Von dort gelangte die Gruppe unter sachkundiger Leitung von Jürgen Schmidt über schmale Gebirgsstraßen vorbei am Grenzort Kallich/Kalek zur Wallfahrtskirche Quinau/Kvetnov.


Der Görkauer Freundeskreis bei der Andacht in der Quinauer Wallfahrtskirche am 3. 6. 2011
 

Der tschechische Pfarrer aus Jirkov/Görkau erwartete die "Wallfahrer" bereits im - allerdings noch renovierungsbedürftigen - Kirchlein. Eine kleine Andacht mit Gebeten und Marienliedern ließ in den meisten Heimatleuten Erinnerungen aus ihrer Kindheit wach werden. Die Kollekte für die Renovierung der Wallfahrtskirche ergab einen ansehnlichen Betrag.

Schmale Straßen führten uns, vorbei an wunderschön blühenden Gebirgswiesen, hinab ins Schloß Rothenhaus zum Mittagessen. Dieses mundete allen mit einem Glas böhmischem Bier.

Den Friedhof in Görkau /Jirkov besuchten wir, wie bei jeder "Heimatfahrt", am Nachmittag. Der Gedenkstein des Görkauer Freundeskreises und das umgebende Areal direkt an der Rückseite der Friedhofskapelle hatten bereits am Vormittag deutsche und tschechische Soldaten unter Leitung des Vorstandsmitgliedes Hauptmann a.D. Thomas Mielenz gesäubert und für die feierliche Gedenkstunde mit Kranzniederlegung vorbereitet.


Beim Totengedenken
(Bürgermeister Štejnar von Jirkov/Görkau mit Dolmetscherin)

Es kann wohl als eine Besonderheit angesehenwerden, wenn deutsche und tschechische Soldaten einen Gedenkstein einer deutschen Vertriebenen-Heimatgruppe in Böhmen regelmäßig pflegen. Beim Totengedenken mit Gebet und dem Anzünden eines Grablichtes gedachte Jürgen Schmidt besonders der Familienangehörigen des Freundeskreises, die auf diesem und auf dem alten Friedhof in Görkau ruhen; entsprechend der Inschrift am Gedenkstein:

Zum
Gedenken
an alle Görkauer,
die in der Heimat
oder Fremde ruhen
+



Der GFK beim Totengedenken


Soldaten u. Vertreter der Stadt mit Prof. R. Jansche, GFK

Im Anschluß brachten die Bürgermeister von Jirkov/Görkau und der Partnerstadt Brand-Erbisdorf sowie der GFK Kränze zum Gedenkstein. Auch die Soldatinnen und Soldaten legten Blumen nieder.

Mit kurzen Ansprachen der jeweiligen Gruppen schloß die Gedenkstunde auf unserem Heimatfriedhof. Nach einem kleinen Stadtbummel fuhr uns der Bus zurück zum Quartier in Freiberg. Der Abend gestaltete sich in recht fröhlicher Runde. Das Duo "De Hutzenbossen" erfreute alle mit ihren schwungvoll vorgetragenen erzgebirgischen Heimatliedern. Besonders begeistert sangen die "Alten" die Lieder des unvergessenen erzgebirgischen Heimatdichters Anton Günther mit, der in diesen Tagen vor 135 Jahren geboren wurde.

Am dritten Tag des Zusammenseins erlebten wir eine Stadtführung in Freiberg mit einem kleinen Orgelkonzert im Dom St. Marien. Der Nachmittag war wiederum von einem besonderen Erlebnis geprägt. Die Stadt Brand-Erbisdorf hatte zu einem Chorkonzert in die renovierte Aula der Mittelschule eingeladen. Der gemischte Kammerchor der Musik- und Kunstschule Jirkov/Görkau "VENTILKY" brachte geistliche Werke von Hassler, Monteverdi, Chilcott und Ruzicka zu Gehör und im zweiten Teil verschiedene tschechische Chorstücke, Lieder und etwas Jazz zur Aufführung. Dieser Chor und andere tschechische Ensemble musizierten in den letzten 10 Jahren mehrfach im Rothenhauser Schloß eigens für den GFK. Wichtig war an diesem Nachmittag die Vereinbarung darüber, dass die organisatorische Verantwortung für weitere derartige Konzerte vom GFK auf die Partnerstadt Brand-Erbisdorf übergeht. Bereits in den 1940er Jahren gab es Schloßkonzerte in Rothenhaus und der GFK ist dankbar dafür, dass diese Tradition nun fortgeführt werden soll.


Die "Aktiven" des GFK zu Beginn der Stadtführung in Freiberg



Gruppenbild vor der Dombesichtigung in Freiberg



Chorkonzert mit "Ventilky" aus Jirkov /Görkau in Brand-Erbisdorf


Uns, dem Görkauer Freundeskreis, ist es wichtig, die bereits guten Beziehungen zur alten Heimatstadt Görkau/Jirkov weiter zu entwickeln und im Verbund mit der sächsischen Stadt Brand-Erbisdorf eine grenzüberschreitende Partnerschaft und kulturelle Verbindungen zu pflegen. Der GFK ist eine lose Verbindung ehemaliger Görkauer Bürger und aus der Umgebung, die sich nach der Wiedervereinigung Deutschlands zusammengefunden haben und mit ihren über 100 Freunden verschiedene Projekte in und um Görkau/Jirkov betreiben und in den eigens herausgegebenen Zeitschriften Heimatgeschichte pflegen und veröffentlichen.
Auch im Jahr 2012 wird es wieder unser Heimatreffen geben.

Jürgen Schmidt, Redakteur für die Internetseite
im Juni 2011