der uralte Marien - Wallfahrtsort - Maria Heimsuchung -
"Die Gottesmutter Maria von Quinau, Königin des Erzgebirges"
Auch im Jahr 2022 werden wieder Wallfahrten nach Quinau / Kvetnov unternommen
und Hl. Messen gefeiert werden.
An den drei Sonntagen um das Fest Maria Heimsuchung (2. Juli)
sind folgende Gottesdienste vorgesehen:
am 3.; 10. u. 17. Juli 10:00 Uhr tschechische Hl. Messe
am 10. Juli 14:00 Uhr deutschsprachige Hl. Messe
Im vorigen Jahr konnte trotz Corona-Einschränkungen am 2. Wallfahrtssonntag, den 11. Juli 2021 nachmittags 14:00 Uhr eine deutschsprachige Hl. Messe gefeiert werden.
Leider war es nur wenigen Wallfahrer - knapp 50 - möglich, daran teilnehmen. Trotzdem erlebten die Anwesenden einen schönen Sonntagsgottesdienst.
Für viele Heimatvertriebene und Christen aus dem sächsischen Grenzgebiet ist es sehr wichtig, dass die traditionelle Wallfahrt in der Zeit um den 2. Juli nicht ausfällt.
Wallfahrtskirche Quinau - renoviert 2013/14
Wallfahrtskirche Quinau 2008 (äußerer Zustand bis 2013)
"Kaum dämmert der Morgen auf lieblicher Au,
da nahen wir Pilger Maria-Quinau !
Es schallt unser Lied über Berg und Tal,
und grüßt dich, o Jungfrau, vieltausende Mal.
Ob felsig der Steg, ob Dein Heiligtum weit,
die Sehnsucht des Herzens uns Flügel verleiht."
Text von K. Karafiat
(Deutscher Origialtext aus dem Wallfahrtsheft von Edm. Hillmig, Bilin 1925)
Die Geschichte von Quinau
Über die Entstehung des Wallfahrtsortes erzählt die Sage von einem Hirtenknaben namens Josef (Zein), der beim Zusammentreiben seiner Herde geflucht hat. Aus einem Strauch ertönte da plötzlich eine Stimme: "Fluche nicht Josef, du beleidigst meinen Sohn Jesus !" Als er das Gebüsch auseinanderschlug, sah er eine kleine Statue von der Jungfrau Maria. Er erschrak und bat um Verzeihung. Danach verrichtete er dort täglich seine Andacht - so die Sage. Erst als der Knabe einmal krank wurde, berichtete er von seinem Geheimnis und bat an den Ort hinauf getragen zu werden. Das soll am 4. September 1342 gewesen sein. Der Bauer, bei dem der Knabe arbeitete, nahm danach das Marienbildnis mit ins Dorf Quinau und verwahrte es. Bald darauf war die Madonna aber wieder verschwunden. |
Altes Andachtsbildchen von Quinau |
Die Wallfahrtskirche nach einem Aquarell von Walter Gahlert |
Die Erscheinung von 1342 - Tafelbild an der Kommunionbank |
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Bereits im Jahre 1592 gibt es über die Kapelle eine schriftliche Nachricht: Adam von Lobkowitz und seine fromme Gemahlin Margarethe schenkten der Kapelle ein Meßgewand. Darauf waren die Namen, das Wappen und die Jahreszahl der Schenker eingestickt. |
Durch weitere Ausgestaltungen und Vergrößerungen der Kapelle entstand
die heutige Kirche. An der Erweiterung der Kirche beteiligten sich besonders bedeutende Menschen jener Zeit, aber auch das einfache Volk nahm daran Anteil, weil es auf die örtliche Besonderheit stolz war. Im 16. Jahrhundert, bei
der Weihe der Kirche, geschah bereits das erste Wunder. Ein Blinder erhielt sein
Augenlicht zurück. Da wurde die Kirche zum Wallfahrtsort.
Zahlreiche Prozessionen zogen ins Erzgebirge zur Kirche der heiligen
Jungfrau von Quinau, welche auf einem teilweise von Bäumen bewachsenen felsigen Hügel
in 640 m Höhe steht. Dank
dieser Wallfahrtskirche wurde Quinau im In- und Ausland bekannt.
Im Jahre 1784 und 1785 drohte der Kirche, wie so vielen anderen Kirchen, die Schließung. Die Marienstatue sollte nach Platten kommen. Gerade zu dieser Zeit brach in der Kreisstadt Komotau eine Typhusepidemie aus, die viele Menschen dahinraffte. Die Gläubigen wallfahrteten nach Quinau, um bei Maria die Befreiung von der ansteckenden Krankheit zu erbitten. In der Woche des Festes Mariä Empfängnis waren in der Quinauer Kirche 8.000 Gläubige zur Beichte und Kommunion.
Das Kreuz an der Rosenkranztreppe |
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Viele Jahre sind seitdem vergangen. Aber trotz der
Wirren durch Kriege und durch die Vertreibung der deutschen Bevölkerung ist diese
alte Wallfahrtsstätte
bis heute nicht untergegangen. Der schlechte bauliche Zustand der Kirche
konnte seit 2009 wesentlich verbessert werden. Im Innern der Kirche sind
allerdings noch Restaurierungen erforderlich. Sicherungsarbeiten an den Außenanlagen
sind gegenwärtig in Vorbereitung. Die Rosenkranztreppe konnte 2014
erneuert werden. Allein die aus Holz geschnitzte Madonna mit den
erhobenen Händen, der Krone auf dem Haupt und einem weißen Mantel angetan, ist in gutem
Zustand und wird sorgsam gehütet.
(Korr. Red. 2016) |
Deckenfresko: Darstellung des Herrn |
Orgel |
Altarraum beim Gottesdienst Juli 2008
Hl. Messe - bei der Verkündung des Evangeliums - am 10. Juli 2016
Madonna von Quinau im Festgewand
Das neue Vortragekreuz
(gestiftet vom Heimatkreis Komotau 2018)
Die ersten Wallfahrer am 10. Juli 2016 auf dem Weg zur Wallfahrtskirche Quinau
Sonnenschein und Regenwetter 2016
in 640 m Meereshöhe im
Erzgebirge
Diese Glocke im Turm der Wallfahrtskirche
wurde 1933 von der Landjugend Uhrissen gestiftet.
(Inschrift
nur z.T. lesbar; Stiftungsurkunde bei G. Bretfeld, Uhrissen;
Fotos v.
Glocken: U. Otto 2016; und v. Glöckner: A. Hengst 2017)
Wallfahrer-Gemeinde am 9. Juli 2017
Pilger bei der Marienverehrung 2017
Priester und Assistenten des Festgottesdienstes zum 675 jährigen Jubiläum am 9. Juli 2017
renovierte Rückansicht - Winter 2013 renovierte Vorderansicht (Detail)
erneuerter Zustand der Vorderseite (2013) im Winter
Foto: Pfr. Dvoulety, Görkau / Jirkov
Foto: Pavel Šnajdr, Komotau / Chomutov
Foto: Pavel Šnajdr, Komotau / Chomutov
Die Votivtafeln in der Quinauer Wallfahrtskirche
Wie in den meißten Wallfahrtskirchen, so gibt es
auch in der Quinauer Kirche einige Votivtafeln.
Diese Zeugnisse von
Gebetserhörungen der Pilger befanden sich bis in die 1960 er Jahre an der
Wand hinter dem Hauptaltar.
Bei den Umbauarbeiten zur
Liturgiereform wurden sie abgenommen und lagerten in der linken Sakristei.
Vor wenigen Jahren (ca. 2012) wurden Gläubige
darauf aufmerksam und begannen diese "Schätze" zu restaurieren.
In Abstimmung mit den zuständigen Pfarrern von
Görkau und Komotau wurde ein neuer Platz im Eingang unter dem Glockenturm
gefunden. Dort befindet sich auf einem hölzernen Podest eine Marienfigur und
an der freien Wand daneben konnten im Jubiläumsjahr 2017 in mühevoller
Arbeit (alter Wandputz) die kostbaren Glastafen angebracht werden. Es fanden
sich auch 3 hölzerne Votivtafeln, die einer besonderen Auffrischung
bedurften. Auch an einem Bildstock außerhalb der Kirche, neben dem Felsen,
wurde eine zerbrochene Tafel wieder angebracht.
Das Motiv und der
Sinn dieser Votivtafeln ist in jedem Fall das Gleiche, ob körperlich oder
seelisch:
*
-
Maria hat geholfen -
alte Votivtafeln wurden 2017 im Turmeingang
neu angebracht
***
(Texte
nach einem Faltblatt des kath. Pfarramtes Jirkov / Görkau aus dem Jahre
2008
mit Ergänzungen und Fotos von
Helmut Mürling und
Jürgen Schmidt (2017 zum 675 jähriges Jubiläum)
.
Im Faltblatt des Pfarramtes Jirkov / Görkau von 2008 ist
noch folgendes zu lesen:
Vorgesehene Renovierungen:
Seit April 2008 ist das Gotteshaus wieder Eigentum der katholischen Gemeinde Görkau / Jirkov. Das Wallfahrtsareal braucht dringende und vielfältige Reparaturen des Dachstuhles, der Dächer, des Außenputzes und der Fenster. Auch die Erneuerung der Decke, der Elektroinstallation und der Entwässerung, das Ausmalen des gesamten Innenraumes und die Anbringung neuer Türen sind zwingend nötig. Schon mehrfach wurde in die Kirche eingebrochen. Später sollen dann Toilettenanlagen, soziale Einrichtungen und Übernachtungsmöglichkeiten folgen. |
Wir sind für jede Hilfe dankbar.
Bitte des kath. Pfarramtes Jirkov / Görkau um Spenden